Ja, ich habe Angst, und das nicht zu wenig. Ja, ich frage mich tatsächlich mehrmals am Tag, ob ich bei Sinnen war, als ich diesen Plan ausheckte. Und ja, ich habe wirklich mehr als einmal überlegt, mich zu verkriechen und alles direkt wieder abzusagen. Aber das mache ich nicht. Das möchte ich nicht. Da „muss“ ich jetzt durch.
Fakt ist, dass wir hier alle mehr als urlaubsreif sind, wir Eltern, nach einem Kitajahr voller Aufregung und Abenteuer vor allem aber auch die Kinder. Dass wir uns so oft es nur irgendwie geht Auszeiten verornden und wenigstens hin und wieder mal ein Wochenende lang dem Alltag entfliehen, davon hab ich letzte Woche schon erzählt. Aber manchmal reicht das eben nicht mehr, deshalb kommt es jetzt richtig dicke: wir machen eine kleine Reise und schon in drei Tagen geht es los.

Papa bleibt zuhause
Wir, das sind die Jungs (inzwischen fast 5 und 2,5 Jahre alt) und ich. Mein Mann hat im Frühjahr einen neuen Job angefangen und ist noch in der Probezeit, also muss er sich leider noch ein bisschen gedulden, bis es Ende August für uns alle noch einmal zusammen losgeht. Weil ich aber das große Glück hab, mich bzw. meine Arbeitszeit selbst organisieren zu können, haben wir beschlossen, dass wir anderen drei solange nicht mehr warten wollen und schon mal eine kleine vorab-Ferienwoche einlegen. Ein bisschen Urlaubsluft schnuppern, sozusagen. Einfach mal raus kommen, eine kurze Pause vom Alltag einlegen und unsere müden Seelen ein bisschen baumeln lassen.
Und wohin geht die Reise?
Auf der Donau wollen wir fahren, hab ein Schifflein geseh’n

Allein mit zwei Kindern verreisen – Fantastisch oder verrückt?
Oh ich freue mich wahnsinnig auf das Abenteuer mit meinen Jungs und kann es kaum noch erwarten. Aber wie anfangs schon erwähnt, habe ich auch einen riesigen Respekt vor der Woche und mir wird ganz flau, wenn ich daran denke. Allein mit zwei wilden Rabauken, die gerne mal ihre Welt auf den Kopf stellen, schaffe ich das? Wird es mir gelingen, die beiden durch dieses Abenteuer zu führen? Wie werden sie sein, die Tage, an denen ich von früh bis spät, ja rund um die Uhr ganz allein für die beiden verantwortlich bin? Ich hatte ja vor meiner Mutter-Kind-Kur schon Bammel, obwohl ich da sogar nur mit einem Kind unterwegs war. Natürlich ist mir ist klar, dass wir kein ausgedehntes Super-duper-mega-umfassendes Sightseeing-Programm absolvieren werden, wollen oder können. Aber darum geht es auch gar nicht.
Gemeinsam die Welt entdecken und Erinnerungen schaffen
Es geht darum, mal raus zu kommen und dem Alltag zu entfliehen, ein bisschen in den Tag zu leben und gemeinsam neue und alte Orte (wieder) zu entdecken. Es langsam angehen zu lassen, unserem eigenen Pulsschlag angepasst. Mal andere Luft zu schnuppern und einfach gemeinsam Zeit zu verbringen, nichts zu müssen, nur zu wollen. Und es geht darum, meinen Jungs ein bisschen mehr von der Welt zu zeigen und Erinnerungen zu schaffen. Erinnerungen, die vielleicht irgendwann, fast vergessen, leise in ihren Köpfen wachgeklingelt werden, wenn sie die Namen der Städte hören, die sie als Kinder zusammen mit ihrer Mama besuchten.

Vorfreude ist stärker als Angst
Und noch während ich das hier schreibe, beginnt mein Herz schneller zu schlagen, mein Bauch kribbelt und ich werde unheimlich aufgeregt. Tatsächlich ist da ein Kloß in meinem Hals und mir wird ganz warm ums Herz: Ich freue mich wie verrückt auf diese Erfahrung und ich bin gespannt, wer von uns dreien nach (oder an) dieser Reise am meisten gewachsen sein wird.
Seid ihr schon mal allein mit Kindern verreist? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Habt ihr Tipps für mich? Und was sollte man in Wien, Budapest oder Bratislava unbedingt mit Kids gemacht haben? Ich freue mich auf eure Kommentare!
Liebst,

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5 Kommentare
Guter Beitrag zum Thema Stillen. Interessant, dass ihr 1000 Tage gestillt habt und die ersten 14 Tage du ununterbrochen an der Milchpumpe gehangen hast. Ich erwarte gerade auch mein erstes Kind, deshalb überlege ich, welche Milchpumpe ich mir zulegen soll.
Liebe Judith, wie schön du es geschrieben hast, du sprichst mir aus dem Herzen! Ich stille nun seit 19 Monaten, egal wo ich bin, Familie, Freunde oder Fremde, stets muss ich mich rechtfertigen. Mein kleiner Mann ist sehr sensibel und bekommt so seine Sicherheit. Bin gespannt, wie lange wir diese „Still-Reise „ noch machen und solange Genies Ich noch die gemeinsame Nähe. Danke für die schönen Zeilen ❤️
Und ich danke dir für diesen lieben Kommentar, ich freue mich wirklich sehr darüber! Alles Liebe für euch!
Liebe Judith, ich bin über deinen Abstillbericht gestolpert und wollte ein paar Worte hier lassen. Ich habe meine Jüngste, jetzt 4,5 Jahre alt, bis zum 4. Geburtstag gestillt. Und sie war echt noch süchtig. Sie ist ein picky eater und seitdem ernährt sie sich von 8-10 Lebensmitteln, zu denen nicht unbedingt Obst und Gemüse gehören. Das hat mich schon mehr gestresst als das Stillen. Und die unbeteiligten Beobachter hatten mir doch prophezeit, dass das Kind „nach dem Abstillen endlich essen wird“. Tut sie nicht. Und ich bedauere immer noch, gegen den Wunsch meiner Tochter abgestillt zu haben, sie ist seitdem viel häufiger und schwerer krank mit sehr hohem Fieber bei allen möglichen Keimen.
Jedenfalls, du siehst, ich hadere nach einem guten halben Jahr immer noch und wünsche mir, dass jede Frau selbst bestimmen darf, ob und wie lange sie stillt. Ohne ungewollte Kommentare von völlig Unbeteiligten. Die einzigen, die es – wie bei euch beiden – regeln müssen, sind Mutter und Kind. Ich hoffe, dein Beitrag macht Müttern Mut, ihrem Bauchgefühl zu vertrauen.
Liebe Grüße, Steffi
Liebe Steffi, tausend dank für deinen lieben Worte und das Teilen deiner Erfahrung. Hach, wenn es doch nur leichter wäre, auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen und sich nicht von den Worten anderer beeinflussen zu lassen, oder? Niemand steckt in deinen Schuhen, deiner Lage, kennt deine Familie so gut wie du selbst. Daher hoffe ich mit dir, dass viele Mütter (und Eltern) da draußen es schaffen, ein bisschen mehr auf die eigene Stimme zu hören.
Alles Liebe für euch,
Judith