Unterwegs im Spreewald - Mit Kindern das grüne Venedig erleben
Da waren wir nun also, irgendwo an der Grenze zu Brandenburg
und hackten wie wild auf unser Navi ein. Dass es in den Spreewald gehen sollte,
war klar, aber wohin? Also haben wir den Stellplatzführer gezückt und mal
gekuckt, wo man da denn so unterkommen kann. Ah, Burg, da war ich schon mal,
auch wenn ich mich kaum dran erinnern kann. Und Kneip- und Erlebniscamping?
Joar, klingt doch ganz gut, da schauen wir mal. Gesagt, getan, auf den Weg
gemacht.

Während wir am nächsten Tag am Bootshaus am Leineweber auf unsere Tour warten, genehmigen wir uns noch einen kleinen Snack. Es gibt frische Hefeplinse mit Apfelmus und Zucker und Zimt und Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl, dazu ein paar Zwiebelwürfel und die obligatorische Spreewaldgurke. Leinöl, auch so ein fast vergessener Geschmack aus meiner Kindheit. Wie ich es liebe, die noch dampfenden Kartoffeln in das goldgelbe Öl zu tunken! Eine Erinnerung, die ich mit nach Hause und damit auch mit auf meinen Speiseplan nehme.
Dann geht es los. Die eigentliche Tour ist voll, aber
Robert, der eigentlich nur dafür zuständig ist, die Boote zu belegen, erklärt
sich bereit, mit uns eine kleine Extrarunde zu fahren. Das kommt uns ganz
gelegen, denn 1,5-2h auf einem kleinen Kahn sind für die Jungs vielleicht doch
etwas ambitioniert. Also lassen wir die anderen Boote fahren und steigen kurz
darauf in unseren eigenen kleinen Kahn. Robert zieht sich seine Weste aus,
schnappt sich ein Stakholz und los geht’s – lautlos gleitet unser Boot über die
kleinen Wasserstraßen von grün Venedig. Wir fahren vorbei an
Wassergrundstücken, durch Brücken, vorbei an großen, saftigen Wiesen und
uralten Bäumen, deren Äste ins Fließ hängen. Die Stimmung ist fast ein bisschen
magisch, irgendwie verwunschen. Alles scheint so unberührt, so natürlich und
idyllisch. Auf der Wasseroberfläche ziehen unzählige Wasserläufer ihre Runden, neben
uns flitzen kleine Fische an unserem Boot vorbei und wir werden von Mücken
zerstochen. Robert erzählt vom alten Wasserwerk und den Touristen, die mit
ihren Kanus kommen, einfach irgendwo anlegen und in fremde Vorgärten pinkeln,
von lauen Wintern und den Komoran, der die Fischbestände in diesem Jahr minimiert hat. Robert selbst ist 38 und arbeitet
in dem Bootshaus nur den Sommer über. Im Winter hilft er, den Hof seiner Mutter zu bewirtschaften. Es
bleibe viel liegen während der hellen Monate und es gäbe viel zu tun in den
dunklen.
Als es anfängt zu regnen, wendet Robert das Boot und rollt
eine Plane über uns aus. Die, die gerade kein Bébie in den Armen halten, halten
dafür jetzt die Plane mit beiden Händen über unsere Köpfe. Robert lacht und
sagt, ihn störe der Regen nicht, Hauptsache sei, uns ginge es gut. Und dann
bringt er uns zurück zum Anleger. Unser großer Sohn schmettert inzwischen
lauthals „Liebe, liebe Sonne“ und als
wir am Bootshaus ankommen, bricht diese tatsächlich wieder durch die Wolken.
Der nächste Tag wird unser Trödeltag. Wir verbringen den Vormittag
im Museum und schlendern danach zum Kur- und Sagenpark. Wir schauen uns den
alten Spreewaldbahnhof an, lassen die Modelleisenbahn in einem der alten Wagons
fahren und genehmigen uns ein Stück Kuchen im Café „Alte Ladenstraße“. Essen
Spreewaldgurkeneis bei Urban's (So seltsam es klingt, so lecker ist es!
Unbedingt probieren!) und vertrödeln Zeit auf dem Spielplatz. Spielen am
Brunnen und essen zu Abend in einer Windmühle.
Der Kräutermühlenhof liegt direkt neben dem Kurpark in Burg
und ist wunderschön anzusehen. Als wir ankommen, ist der große Garten voll mit
Tischen und Menschen. Also gehen wir nach drinnen und finden Platz in einem
kleinen Separee. Die Mühle ist einer Bockmühle nachempfunden und zauberhaft
eingerichtet und dekoriert. Große Strohkränze mit getrockneten Blumen und
Früchten, getrocknete Maiskolben, ganz
viel Holz. Es ist urig und unheimlich gemütlich. Wir essen auf Empfehlung die
kalte Gurkensuppe mit Leinöl vorweg und dann Schnitzel mit Rahmpfifferlingen.
Dazu gibt es Himbeerlimo aus einem riesigen Glas. Alles schmeckt köstlich. Der
Service ist perfekt und wir fühlen uns sehr wohl, so richtig gut aufgehoben.
Wir könnten ewig bleiben… Aber wir radeln zurück zum Zeltplatz und fallen
abends wunderbar erschöpft in unsere Betten, kurz bevor das Gewitter über uns
losbricht.
Oh es gibt so viel zu entdecken im Spreewald, so viel zu
sehen und zu unternehmen. Es hat uns gut gefallen und wir haben längst nicht
alles gesehen, was wir sehen wollten. Also kommen wir wieder. Versprochen.
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Toller Blog, wenn ihr mal über Erlebnisse wie Rallyes, Bogenschiessen oder Sup berichten wollt, dann meldet euch bei den Insidern unter info@spree-wald-burg.de oder schaut mal auf www.spree-wald-burg.de Liebe Grüße
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