Scheinbar gehöre ich eher zu den Müttern, die manchmal ein bisschen scheuklappig durch die Gegend laufen, denn ich war mehr als überrascht, als ich von mehreren Seiten zu hören bekam, dass es jetzt doch schon an der Zeit wäre, ihm mal ein Messer in die Hand zu drücken. Ruhig schon ein richtig scharfes, er muss es ja lernen. Nur Vertrauen, es würde schon gut gehen, Kinder seien sehr vorsichtig. Pardon? Ein scharfes Messer? Meinem Großi? Irgendwie wollte das in meinem Kopf nicht so recht zusammen gehen.
Aber ich machte mich trotzdem auf und recherchierte mal ein bisschen hin und her. Erstaunlicherweise ist das sehr wohl das Alter, in dem Kinder erste Schneiderfahrungen sammeln und so stieß ich nach gar nicht mal so langer Suche auf das Opinel Le petit Chef, ein 3-teiliges Kinder-Küchenmesser-Set (*Affiliate Link). Das Set besteht aus einem Messer mit abgerundeter Klingenspitze, einem Sparschäler und einem Fingerschild aus Kunststoff, der Schnittverletzungen an den Fingern vorbeugen soll. Außerdem haben sowohl das Messer als auch der Schäler einen Ring für den Zeigefinger am Griff, der für besseren Halt sorgt und ein Abrutschen verhindern soll. Die Klingen sind übrigens durchaus scharf und so sollte das Set nur in unmittelbarer Aufsicht der Eltern benutzt werden. Jetzt sollte man zwar denken, dass Dreijährige sowieso nicht alleine in der Küche stehen und Kartoffeln schälen, aber man weiß ja nie.
Die ersten paar Male Schneiden waren tatsächlich recht holprig und mir war zugegebenermaßen nicht so richtig wohl dabei. Schließlich war er doch gerade erst auf die Welt gekommen, da kann er doch noch nicht mit einem scharfen Messer… Aber ich hab mich zusammengerissen und wir haben einfach immer wieder geübt.
Inzwischen klappt das Schneiden mit dem Messer samt Fingerschutz ziemlich super und ich bin wirklich überrascht, nach welch kurzer Zeit er schon relativ sicher mit Messer und Schäler umgeht.
Als Übungsrezept eignet sich übrigens wunderbar die spanische Tortilla, ein Kartoffel-Omlette, das kinderleicht zuzubereiten ist.
Man braucht
- etwa ein Kilo Kartoffeln
- eine große Gemüsezwiebel
- nach Geschmack 2-3 Zehen Knoblauch
- eventuell Schinkenwürfel
- 8 Eier (Größe M)
- Salz, Pfeffer und etwas Olivenöl
- frische Kräuter zum Garnieren, z.B. Petersilie, Schnittlauch oder Basilikum





Als nächstes die Eier aufgeschlagen und in einer großen Schüssel ordentlich verquirlen. Ebenfalls mit Salz und Pfeffer würzen, die gebratenen Kartoffeln und Zwiebeln dazu geben und alles gut vermischen.
Jetzt etwas Öl in der Pfanne richtig heiß werden lassen und die Mischung zurück in die Pfanne schütten. Diese kommt jetzt samt Inhalt für 15 Minuten in den Backofen.


Also wenn es nicht gerade schnell gehen muss ist das ein Essen für große und kleine Leute, was (idealerweise zusammen mit den kleinen Leuten) unkompliziert zuzubereiten ist und auch ohne großes Gedöns auskommt.
Und wenn es doch schnell gehen muss, findet ihr stattdessen vielleicht ja hier eine Alternative.
Also dann, happy Schneiden und liebst,
icke
Das Opinel Le Petit Chef Kinder-Küchenmesser-Set wurde mir kostenfrei von der Firma Herbertz zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür.
*Dieser Text enthält Affiliate Partnerlinks, das heißt, ich bekomme eine kleine Provision, falls jemand die von mir ehrlich empfohlenen und deshalb verlinkten Artikel kauft. Euch kostet das natürlich nicht mehr, als würdet ihr direkt kaufen.










5 Kommentare
Guter Beitrag zum Thema Stillen. Interessant, dass ihr 1000 Tage gestillt habt und die ersten 14 Tage du ununterbrochen an der Milchpumpe gehangen hast. Ich erwarte gerade auch mein erstes Kind, deshalb überlege ich, welche Milchpumpe ich mir zulegen soll.
Liebe Judith, wie schön du es geschrieben hast, du sprichst mir aus dem Herzen! Ich stille nun seit 19 Monaten, egal wo ich bin, Familie, Freunde oder Fremde, stets muss ich mich rechtfertigen. Mein kleiner Mann ist sehr sensibel und bekommt so seine Sicherheit. Bin gespannt, wie lange wir diese „Still-Reise „ noch machen und solange Genies Ich noch die gemeinsame Nähe. Danke für die schönen Zeilen ❤️
Und ich danke dir für diesen lieben Kommentar, ich freue mich wirklich sehr darüber! Alles Liebe für euch!
Liebe Judith, ich bin über deinen Abstillbericht gestolpert und wollte ein paar Worte hier lassen. Ich habe meine Jüngste, jetzt 4,5 Jahre alt, bis zum 4. Geburtstag gestillt. Und sie war echt noch süchtig. Sie ist ein picky eater und seitdem ernährt sie sich von 8-10 Lebensmitteln, zu denen nicht unbedingt Obst und Gemüse gehören. Das hat mich schon mehr gestresst als das Stillen. Und die unbeteiligten Beobachter hatten mir doch prophezeit, dass das Kind „nach dem Abstillen endlich essen wird“. Tut sie nicht. Und ich bedauere immer noch, gegen den Wunsch meiner Tochter abgestillt zu haben, sie ist seitdem viel häufiger und schwerer krank mit sehr hohem Fieber bei allen möglichen Keimen.
Jedenfalls, du siehst, ich hadere nach einem guten halben Jahr immer noch und wünsche mir, dass jede Frau selbst bestimmen darf, ob und wie lange sie stillt. Ohne ungewollte Kommentare von völlig Unbeteiligten. Die einzigen, die es – wie bei euch beiden – regeln müssen, sind Mutter und Kind. Ich hoffe, dein Beitrag macht Müttern Mut, ihrem Bauchgefühl zu vertrauen.
Liebe Grüße, Steffi
Liebe Steffi, tausend dank für deinen lieben Worte und das Teilen deiner Erfahrung. Hach, wenn es doch nur leichter wäre, auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen und sich nicht von den Worten anderer beeinflussen zu lassen, oder? Niemand steckt in deinen Schuhen, deiner Lage, kennt deine Familie so gut wie du selbst. Daher hoffe ich mit dir, dass viele Mütter (und Eltern) da draußen es schaffen, ein bisschen mehr auf die eigene Stimme zu hören.
Alles Liebe für euch,
Judith