Skip to content
Mein Herzschlag ist dein Lieblingsbeat – Zwei Herzen im Dreivierteltakt
Verrückt ist das. Gerade eben erst habe ich den Text zu deinem Halbgeburtstag geschrieben, zack, bist du schon wieder drei Monate älter und damit eine ganze Schwangerschaft alt. Also, meine Schwangerschaft mit dir, denn du kamst ja ein bisschen eher als erwartet. Aber was sind schon zehn Tage, du warst fertig, also machtest du dich auf den Weg.

Und wie noch viel fertiger du inzwischen schon bist!

Aus dir ist eine richtige kleine Persönlichkeit geworden, mit eigenem Willen (oh man, und was für einer!) und mit Charakter. Du zeigst ganz genau, wenn du etwas nicht gut findest, laut und deutlich gibst du dann Bescheid. Du forderst, was du brauchst, so beharrlich und eindringlich, bis du es bekommst. Und was du brauchst, bin meistens ich. Egal ob Langeweile, Hunger, müde oder einfach nur das dringende Bedürfnis mir nah zu sein – meine Anwesenheit, unser Körperkontakt allein macht, dass es dir besser geht. In meinen Armen entdeckst du die Welt, stillst du deinen Hunger, findest du Geborgenheit, kommst du zur Ruhe. Klar darf dein Papa das auch immer versuchen, aber nur solange du es duldest, dann verlangst du wieder nach mir. Spass machen geht klar, beruhigen doch lieber nicht.

Mein Herzschlag ist dein Lieblingsbeat.

Er macht dir gute Laune, wenn du aufwachst, tröstet dich, wenn du traurig bist, beruhigt dich, wenn du aufgebracht bist. Klopft dich rhythmisch in den Schlaf. Sowieso schläfst du am besten, wenn ich neben dir lieg, deine kleine Hand auf meiner Haut, dein Gesichtchen und deinen Körper fest an mich gedrückt.
Du wachst auf, da habe ich noch nicht einmal das Schlafzimmer verlassen, mit bisschen Glück habe ich es aus dem Bett und mal zur Tür geschafft. Duschen und Zähneputzen geht nur unter deiner Aufsicht, du verfolgst jede meiner Bewegungen und lässt mich niemals aus den Augen. Spätestens beim Anziehen reicht es dir dann auch – du musst jetzt wirklich ganz dringend auf meinen Arm.
Deinen Bruder wecken wir dann gemeinsam, seine morgendliche Routine habe ich mit dir in der Trage perfektioniert. Du liebst ihn abgöttisch, strahlst, sobald du ihn siehst. Du möchtest hinterher, so gern mit ihm spielen, bist plötzlich mittendrin statt nur dabei. Du beobachtest ihn und himmelst ihn an. Dein Lächeln öffnet Herzen, dein Glucksen steckt an und was dein Lachen mit mir macht, ist nicht in Worte zu fassen.
Fahren wir Auto, sitzt du neben mir, auf mir allein ruht dein Blick. Manchmal schläfst du darüber ein. Wenn nicht, kommunizierst du klar, dass es genug ist. So laut und so lange, bis das Auto hält. Abwarten? Nicht dein Ding. Und stillliegen? Schon gar nicht. Das gilt auch für die Wickelkommode, du hasst es, gewickelt zu werden, dafür hast du gar keine Zeit. Entdecken möchtest du und erkunden. Wenn du könntest, würdest du runter springen und loslaufen, alles genau unter die Lupe nehmen, erforschen.

Du bist so neugierig!

Überall möchtest probieren, stopfst dir zielsicher alles selbst in den Mund. Brei ist nichts für dich, du möchtest fühlen, was du da isst, Konsistenz und Geschmack erforschen, Haptik erfahren. Wasser trinken? Ja bitte, aber nur aus dem Becher.
Und abends hast du dann vor lauter erlebten Abenteuern kaum noch Geduld übrig, dein Akku ist leer, du bist erschöpft. Nichts ist dir mehr Recht, du kannst jetzt nicht mehr und wendest dich ab. Geduld aus, Alarm an. Dann schnell ab ins Bett. Du schmiegst dich an mich, hältst mich ganz fest und stillst dich in den Schlaf. Lässt mich nicht gehen, fasst immer wieder nach und schreckst auf, wenn ich mich versuche zu befreien. Meistens gelingt es dann doch, mich wegzuschleichen und muddimüde auf die Couch zu fallen. Für nicht wirklich lange, maximal eine Stunde, bevor du meine Abwesenheit bemerkst und energisch nach mir verlangst. Du bist nicht der beste Schläfer, wachst nachts häufig auf. Versicherst dich, dass ich noch da bin, trinkst hastig und schläfst dann schnell wieder ein. Immer eine Hand oder ein Fuß auf meinem Arm, meinem Bein, meiner Haut.
Neun Monate bist du jetzt auf der Welt, schon doppelt solange ein Teil von uns. Ich kann mich kaum noch erinnern, wie es ohne dich war und freue mich auf jeden weiteren Tag mit dir. Happy Dreivierteljahr, kleine Rakete, es ist so schön, dass es dich gibt!

Liebst,

Neueste Beiträge

Mehr
Lesen

Auch das noch: Ich hab AD(H)S als Erwachsene

Auch das noch: Ich hab AD(H)S als Erwachsene

Keine Ahnung, ob du es vielleicht schon bei Instagram verfolgt hattest oder ob das hier jetzt komplett neu ist: Ich…
Hobbys als Mama – Wann das denn noch?

Hobbys als Mama – Wann das denn noch?

Ah, Hobbys – erinnerst du dich noch an die Zeiten, als dieses Wort nicht nur eine leise, vernebelte Ahnung und…
Urlaub mit Kindern – anstrengend oder erholsam?

Urlaub mit Kindern – anstrengend oder erholsam?

Bis ans andere Ende der Welt reisen, neue Lieblingsplätze entdecken, exotische Länder erkunden. Ausschlafen, faulenzen, in Ruhe frühstücken, spät zu…

1 Kommentar

  1. No more words needed.❤❤❤


Kommentar hinzufügen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert